Aufgetischt!
Esskultur im Spiegel niederländischer Kunst

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Parallel zur Sonderausstellung „Phänomen Familienunternehmen“ widmet sich die Kabinettausstellung vom 28.09.2016 bis zum 15.01.2017 dem Thema „Essen und Kochen“. Dabei steht das sehr zentrale Alltagsereignis – die gemeinsame Mahlzeit – im Zentrum der Präsentation, die sich dem Themenbereich auch kulturgeschichtlich nähert. Neben zwei äußerst seltenen, sehr bedeutsamen „Küchenbüchern“ aus dem 17. Jahrhundert, die den Beginn von „normalen“ Kochbüchern für den täglichen Gebrauch veranschaulichen, zeigt die Ausstellung auch die handgeschriebene Rezeptsammlung von Maria Sophia Brenninkmeijer, der Frau des C&A-Firmengründers August, aus dem 19. Jahrhundert sowie Anleitungen zum guten Haushalten aus dem frühen 18. Jahrhundert.
Niederländische Gemälde und druckgrafische Werke des Goldenen Jahrhunderts gewähren darüber hinaus Einblicke in das bäuerliche Familienleben sowie die Zubereitung und den Ablauf gemeinsamer Mahlzeiten der damaligen Zeit. Dabei ist der Kreis der zur Familie gehörenden Personen anders als heute, gehören doch das Gesinde und Teile der Dorfgemeinschaft lange Zeit selbstverständlich dazu. Die Genredarstellungen von Rembrandt van Rijn, Jan van de Velde d.J., Adriaen van Ostade, Cornelis Dusart und Jan Miense Molenaer werden durch zwei Abendmahlsszenen der niederländischen Künstler Hendrick Goltzius und Lucas van Leyden inhaltlich erweitert.

Adriaen van Ostade, Wirtshaus mit fünf Figuren, 17. Jahrhundert

Adriaen van Ostade, Das Tischgebet, 1653

Rembrandt Harmensz van Rijn, Die Pfannkuchenbäckerin, 1635

Antonius Magirus, Kochbuch: „Koocboec oft familieren keukenboec“, 1612