Exkursionen Draiflessen Collection

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Reformation 1517 – die fand nicht nur in Wittenberg, auf der Wartburg und vor dem Reichstag statt. Die Reformation hatte durchgreifende Folgen für die gesamte christliche Welt und diese zeigten sich auch im Tecklenburger Land, im Bistum Osnabrück und in der Diözese Münster. Wir begeben uns daher auf eine Spurensuche zu Schauplätzen der Reformation.
Wir starten mit einer Führung durch die Ausstellung: „1517. Ein Vermächtnis“ im Liberna Studiensaal der Draiflessen Collection in Mettingen. Im Anschluss an den Ausstellungsbesuch machen wir uns auf zu einer der drei Fahrten zu Stätten der Reformation – zur früheren Obergrafschaft Lingen, zur alten Grafschaft Tecklenburg oder ins Osnabrücker Land.
jeweils 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr | Kosten pro Person: € 49 , zzgl. € 15 für das gemeinsame Mittagessen.
Anmeldung: +49 (0)54 52. 91 68 - 3500 | fuehrungen@draiflessen.com
Tecklenburger Land
Die Exkursion (Fr., 28.4., und Mi., 16.8.) geht in die frühere Obergrafschaft Lingen. Hier führte Graf Konrad 1541 die Reformation ein. Aus der mittelalterlichen Pfarrkirche St. Mauritius in Ibbenbüren wurde die Evangelische Christuskirche. Ihr schlichter, von der gotischen Baukunst geprägter Kirchenraum bietet heute einen eindrucksvollen Ort für Gottesdienste und moderne sakrale Kunst.
Das direkte Nebeneinander von katholischen und evangelischen Christen kann man in Recke nachvollziehen: Während dort allerdings die Protestanten mit der Reformation das mittelalterliche Kirchengebäude übernahmen, musste die katholische Gemeinde mit einer einfachen Notkirche Vorlieb nehmen, die ebenfalls bis heute erhalten ist.
Die Klosterkirche in Schale, ein Kleinod spätromanischer Baukunst, wurde mit der Auflösung des Klosters in der Reformationszeit zur Pfarrkirche einer evangelischen Gemeinde. Im emsländischen Nachbarort Schapen sind lutherische und reformierte Christen bis heute in getrennten Gemeinden organisiert. Hier zeigt die malerisch gelegene Reformierte Kirche bis heute die typische Ausstattung eines calvinistischen Gotteshauses.
Grafschaft Tecklenburg
Die zweite Exkursion (Do., 22.6., und Do., 12.10.) führt in die alte Grafschaft Tecklenburg, die unter dem Grafen Konrad ab 1534 zu einem Kerngebiet der Reformation in Westfalen wurde. Wir besuchen die Tecklenburger Stadtkirche von 1562, den ältesten evangelischen Kirchenneubau in Nordwestdeutschland mit den Grabdenkmälern des Grafen Konrad und der Gräfin Mechthild.
Das Stift Leeden wurde mit der Reformation von einem Zisterzienserinnenkloster in ein evangelisches Damenstift umgewandelt. Teile der mittelalterlichen Klostergebäude blieben erhalten.
Die Kirche in Lengerich barg einst ein berühmtes Wallfahrtsbild der Heiligen Margaretha. Doch spätestens mit der Einführung der Tecklenburgischen Kirchenordnung von 1543 gab es auch hier keine Wallfahrten und Heiligenverehrung mehr.
Eine wechselvolle Geschichte zeigt schließlich die evangelische Kirche in Lienen mit Bauteilen vom Mittelalter bis zum 19. Jahrhundert.
Kloster Börstel
Die dritte Exkursion (Mi., 26.7.) führt zum früheren Zisterzienserinnenkloster Börstel, gelegen in einem einsamen Waldgebiet im Osnabrücker Nordland. Mit der Reformation wurde auch aus diesem Kloster ein Damenstift, in das allerdings auch zwei katholische Stiftsdamen aufgenommen wurden. Dieser überkonfessionelle Charakter des Stiftes hat sich bis heute erhalten. Wir besuchen die mittelalterliche Zisterzienserkirche und die Klostergebäude. Dabei haben wir Gelegenheit zum Gespräch mit der Kapitularin Johanna Pointke.
Das Nebeneinander von katholischen und evangelischen Gemeinden im Osnabrücker Land wollen wir vor Ort am Beispiel des Dorfes Berge erkunden. Auch die verschiedenen Epochen der christlichen Baukunst kann man hier beispielhaft nachvollziehen.