RÄUME HAUTNAH

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Pressetext
RÄUME HAUTNAH
MAIN SPACE | 28.04.–04.08.2024

Menschen gestalten Räume, um sich zu verwirklichen und zu entfalten. Ob in Haus, Atelier oder Wohnung – die gebaute Umwelt wird geprägt von individuellen Lebensmodellen, alltäglichen Ritualen und persönlichen Erfahrungen. Die architektonischen Hüllen, die daraus entstehen, versprechen Schutz und Verortung, können aber auch das Gefühl der Enge hervorrufen. Die Ausstellung RÄUME HAUTNAH beleuchtet die vielschichtigen Verzahnungen zwischen Menschen und Räumen, insbesondere im Kontext der Moderne und Gegenwart.

Verschmelzung von Mensch und Raum
Die ausgewählten künstlerischen Werke setzen sich mit verschiedenen Aspekten der Beziehung zwischen Mensch und Raum auseinander. Im Fokus stehen grundlegende Verschiebungen in Wohnkonzepten und Lebenswelten der letzten hundert Jahre. Die ausgestellten, zum Teil installativen Arbeiten betrachten Mensch und Raum nicht isoliert, sondern begreifen sie als dynamisch miteinander verflochtene Einheit. Dabei wird der Verschmelzung von Mensch und Raum auf unterschiedliche Weise nachgegangen – sei es als leibliche Erfahrung, emotionale Abhängigkeit oder instinktives Bedürfnis nach Schutz.

Architektur als „dritte Haut“
Die Künstler*innen schaffen raffinierte Bezüge zwischen Räumen, Textilien, Körpern und Haut und verweisen damit auch auf die Metapher der Architektur als „dritte Haut“ des Menschen. Durch die Einbeziehung von Elementen aus Modedesign und Architektur erzeugen sie ungekannte Analogien und wirkungsvolle Assoziationen. Verschiedene Medien und Verfahren wie Fotografie, Film, Malerei, Weberei und Installation kommen dabei zum Einsatz. Die künstlerischen Positionen sind oft eng mit den Biografien der Künstler*innen verknüpft und entfalten sich vor historischen oder fiktiven Hintergründen.

Die Notwendigkeit einer menschenzentrierten architektonischen Gestaltung
RÄUME HAUTNAH wirft einen Blick auf das frühe 20. Jahrhundert, legt jedoch den Schwerpunkt auf die Gegenwart mit einem Ausblick in eine mögliche Zukunft. Dabei stellt sie Fragen nach der Vereinbarkeit gesellschaftlicher Normvorstellungen mit individuellen Lebensmodellen. Die Bedeutung der Architektur und die Rolle von Architekt*innen für die menschliche Existenz stehen ebenso im Fokus wie die Frage, wie architektonische Räume beschaffen sein sollten, um unterschiedliche Lebensformen zu ermöglichen. Die Ausstellung hebt die Notwendigkeit hervor, Menschen mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Empfindungen stärker in den Mittelpunkt der architektonischen Gestaltung zu rücken. Durch die Auseinandersetzung mit psychischen und physischen Aspekten sollen neue Impulse für die Architektur der Zukunft geschaffen werden.

Künstler*innen
Absalon (1964–93), Shannon Bool (* 1972), Heidi Bucher (1926–93), Eileen Gray (1878–1976), Do Ho Suh (* 1962), Mary Mattingly (* 1978), Tracey Snelling (* 1970), Francesca Woodman (1958–81)
Do Ho Suh, Blueprint, 2014, Privatsammlung Südkorea | © Do Ho Suh. Image courtesy the artist and Lehmann Maupin, New York, Seoul, and London

RÄUME HAUTNAH

Absalon, Cellule n°4, 1991, Pappe, weiße Farbe

Shannon Bool, Maison locative Ponsik, 2018, Jacquard-Tapisserie, Stickerei, 234 x 310 cm

Heidi Bucher, Hautraum in der Grube, Ahnenhaus, 1980, Dokumentationsfoto von Heidi Buchers Häutungen im Ahnenhaus (Obermühle, Winterthur)

Do Ho Suh, Blueprint, 2014, Privatsammlung Südkorea

Ausstellungsansicht RÄUME HAUTNAH

Ausstellungsansicht RÄUME HAUTNAH

Ausstellungsansicht RÄUME HAUTNAH

Ausstellungsansicht RÄUME HAUTNAH