FÄDEN
Material – Mythen – Symbole
Pressetext
FÄDEN
Material – Mythen – Symbole
MAIN SPACE | 15.10.2023–25.02.2024
Draiflessen Collection
Georgstraße 18 | 49497 Mettingen
info@draiflessen.com | www.draiflessen.com
Eine Ausstellung, die die Bedeutung des Fadens in den Fokus rückt
Wer kennt ihn nicht, den Lebensfaden, den roten Faden? Wer ist nicht mit anderen verwoben?
Fäden begegnen uns in Mythen, im Sprachgebrauch und auch in der Kunst, wo sie vielfach als Metapher, Modell oder Medium eingesetzt werden. Diese Ausstellung widmet sich den symbolischen Bedeutungen von Fäden für den Menschen und das menschliche Leben. Dazu kombiniert sie Arbeiten zeitgenössischer Künstlerinnen mit historischen Werkzeugen des Spinnens sowie mit klassischen Darstellungen ausgewählter griechisch-römischer Mythen.
Diese bewusst aus verschiedenen Epochen, Kontexten und Kategorien zusammengetragenen Werke werden so miteinander „verwoben“, dass sie (um im Bild zu bleiben) Besucher*innen zahlreiche „Anknüpfungsfäden“ bieten, sich über die Verwendung und die Bedeutung des Fadens als Sinnbild auseinanderzusetzen, sowohl für sich persönlich als auch in gesellschaftlicher Hinsicht.
Der Faden als Symbol
Der Faden ist ein faszinierendes und vielseitiges Objekt, das seit jeher unsere Vorstellungskraft beflügelt hat – von seiner formalen Beschreibung als Garn mit Anfang und Ende über seine Stabilität, Flexibilität und Beweglichkeit bis hin zu seiner metaphorischen Bedeutung und seiner Verwendung in mythologischen Erzählungen und der bildenden Kunst. Der Faden hat uns inspiriert und findet sich dort als Motiv des Lebensfadens, des roten oder seidenen Fadens. Doch der Faden kann auch verloren gehen oder in Verbindung mit anderen Fäden Teil eines größeren Ganzen werden. Man nimmt den Faden auf, kann ihn aber auch leicht wieder verlieren. Und wenn es gut läuft, hält man die Fäden in der Hand.
Denk- und Assoziationsräume
Fäden sind also mehr als nur ein simples Material. Sie stehen für Verbindungen und Schicksal, aber auch für die Kraft des Individuums, sein eigenes Leben zu gestalten. Die Ausstellung FÄDEN schlägt Brücken von der Antike über die Gegenwart in ein mögliches Morgen und schafft damit Denk- und Assoziationsräume zwischen den Polen Schicksal und Verantwortung, Vertrauen und Skepsis, Macht und Ohnmacht sowie Individualität und Kollektivität. Besucher*innen werden angeregt, in die faszinierende Welt der Fäden einzutauchen, sich durch die Kunstwerke und die Geschichten, die sie erzählen, inspirieren zu lassen und neue Einsichten zu gewinnen.
Beteiligte Künstler*innen
Magdalena Abakanowicz (1930–2017), Louise Bourgeois (1911–2010), Jeongmoon Choi (geb. 1966), Alphonse–Victor Colas (1818–1887), Vincenz Grüner (1771–1832), Eva Hesse (1936–1970), Maria Lai (1919–2013), Rosa Loy (geb. 1958), Cesare Nebbia (1536–1614), Vanessa Oppenhoff (geb. 1971), Crispijn van de Passe (1564–1637), Antonio Tempesta (1555–1630), Rosemarie Trockel (geb. 1952), Heike Weber (geb. 1962)
FÄDEN. Material – Mythen – Symbole
Alphonse-Victor Colas, Drie schikgodinnen, 1846, Radierung
Cesare Nebbia, Der Wettstreit zwischen Minerva und Arachne im Weben (Ovid: Metamorphosen VI, 129−145), 1568–1570, Feder, laviert, Rötelquadrierung
Vanessa Oppenhoff, Alone on a hill 8, 2011
Ausstellungsansicht FÄDEN
Ausstellungsansicht FÄDEN
Ausstellungsansicht FÄDEN | Labyrinth, Jeongmoon Choi
Ausstellungsansicht FÄDEN | Tiktok, Vanessa Oppenhoff
Ausstellungsansicht FÄDEN | Armless Backs, Magdalena Abakanowicz