Bildung und Vermittlung

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Bei der Konzeption des museumspädagogischen Programms bedenken wir nicht nur die unterschiedlichen Altersgruppen der Besucher*innen, also von Kindern bis zu Rentner*innen, sondern auch die ganz unterschiedlichen Bedürfnisse: Erwachsene finden neben den klassischen Führungen zunehmend Gefallen an dialogischen, begleitenden Rundgängen, die ihnen die Kunst im aktiven Gespräch und in der Diskussion mit anderen ermöglicht. Wir wollen dabei nicht nur führen und moderieren, sondern auch dem Dialog zwischen den Besucher*innen Raum geben.  
Bei Kindern und Schüler*innen hat sich wiederum je nach Alter eine Kombination aus theoretischem und praktischem Arbeiten bewährt.
Immer jedoch steht die intensive Betrachtung des jeweiligen Werks im Vordergrund, für die sich auch die nötige Zeit genommen wird. 
 

Was uns auch wichtig ist: Bevor wir etwas vermitteln können, müssen wir es selbst verstanden haben, denn Museumspädagog*innen begreifen sich als Vermittler*innen zwischen den Inhalten einer Ausstellung und deren Besucher*innen. Unverzichtbar für spannendes und lebendiges Vermitteln ist daher auch die immer wieder intensive und fruchtbare Zusammenarbeit mit den Kurator*innen einer Ausstellung.

Öffentliche Führungen

Für jede Ausstellung und Präsentation bieten wir öffentliche Führungen an den Wochenenden an, die eine Stunde dauern. 
Alternativ, je nach Art der Ausstellung, stehen Ihnen auch fachkundige Guides zur Verfügung – nicht nur als Orientierungshilfe, sondern auch als Gesprächspartner*innen.
Angebote für Erwachsene und Gruppen | © Draiflessen Collection

Ausstellungen digital entdecken

Als zusätzliches Angebot für die digitale Vermittlung vor Ort nutzen wir in einigen Ausstellungen die App Actionbound. Während des Rundgangs gilt es, Quizfragen zu beantworten, spannende Aufgaben zu lösen und etwas über die Ideen unserer Kurator*innen zu erfahren.
Um dieses Angebot nutzen zu können, muss man nur die kostenfreie App herunterladen und beim nächsten Besuch am Museumsempfang nach dem QR-Code fragen, um den aktuellen Rundgang zu starten. Bei Bedarf stellen wir für die Dauer des Besuchs ein iPad zur Verfügung, auf dem die App bereits installiert ist.
Actionbound | © Actionbound

Angebote für Erwachsene und Familien


Slow Art – Zeit für Kunst
Die Idee der langsamen, entschleunigten Kunstbetrachtung ist nicht neu. Immer wieder in den vergangenen Jahren machten Museumspädagogen wie Kunstwissenschaftler die Beobachtung, dass die Verweildauer eines Museumsbesuchers vor einem Kunstwerk maximal zwischen 17 und 19 Sekunden lag – wurde die Objektbeschreibung gelesen, blieb für das Werk häufig noch weniger Zeit übrig. Ein Trend, der 2008 in New York eher zufällig entstand, wirkt dem entgegen: Kunst wird bewusst länger betrachtet, sodass man nur wenige Werke der Ausstellung sehen wird, dafür umso intensiver. Was im ersten Moment vielleicht wie eine Einschränkung wirkt, stellt sich in der Praxis als wunderbares Mittel zur ernsthaften Auseinandersetzung mit den eigenen, individuellen Erfahrungen und Einstellungen heraus.

Kunst anders sehen
Zwei verschiedene Formate, ein Ziel: Kunst betrachten und durch die Art des Betrachtens lernen. Viel Zeit, feste Abläufe, ein echter Austausch mit anderen, kleine Gruppengrößen und eine geschützte Atmosphäre sind die Hauptmerkmale beider Methoden.
Grundlage unserer museumspädagogischen Arbeit bildet unter anderem das Prinzip der Visual Thinking Strategy (VTS), das auf der Überzeugung basiert, dass jeder Mensch, unabhängig von Alter, Lebenserfahrung oder kulturellem Hintergrund, Kunstbetrachtung lernen und für sich nutzen kann. Kunstwerke werden daher in der Gruppe gemeinsam betrachtet und erforscht, Details wahrgenommen und besprochen, die*der Guide regt die Betrachter*innen dabei zu eigenen Überlegungen an. 
Ausgehend vom Prinzip der Gleichwertigkeit der Beobachtungen und deren Beschreibungen durch die Besucher*innen entsteht auf diese Weise eine tiefere Wahrnehmung. Die Methode verbessert nachweislich visuelle Wahrnehmung, kritisches Denken und Diskussionsfähigkeit. VTS wurde in den 1990er-Jahren durch Philip Yenawine, damals Leiter der Pädagogischen Abteilung des MoMA in New York, und Abigail Housen, kognitive Psychologin in Harvard, entwickelt.
Eine weitere Herangehensweise ist das Art Based Learning (ABL): Nicht lernen über, sondern von beziehungsweise mit der Kunst durch eine gedankliche Annäherung ist die Basis dieser Methode.
Entwickelt hat sie Dr. Jeroen Lutters. Diese folgt einem festen Ablauf, der auf Sehen, Schreiben, Sprechen basiert – abwechselnd allein und in der Gruppe. Ziel dabei ist, dass die*der Betrachter*in eines Kunstwerks, Gemäldes, Films, Buchs oder einer Skulptur immer mit einem Stück aus einer anderen Zeit – Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft – und Wirklichkeit konfrontiert wird. In diesem so erzeugten Spannungsfeld gelingt die Reflexion des eigenen Lebens und größerer Zusammenhänge mittels der Kunstbetrachtung.
Beide Formate dauern ca. 1,5 Stunden, die Gruppengröße ist auf vier Personen beschränkt.

Workshops für Erwachsene
Neben den speziell für Schüler*innen konzipierten Workshops, bieten wir zunehmend auch Kurse speziell für Erwachsene an. Das handwerkliche und inhaltliche Niveau ist angepasst. Auch hier bewegen wir uns im Spektrum der aktuellen Ausstellungen. Eine Führung ist ebenso fester Bestandteil, wie das gemeinsame Arbeiten unter Anleitung an kleinen Projekten im MuseumsAtelier.

Workshops für Familien
Auch an Familien haben wir gedacht. Die gemeinsame Kunsterfahrung mit unterschiedlichen Altersstufen und Perspektiven ist ein tolles Erlebnis. Diese Angebote sind nach Absprache auch individuell buchbar; sprechen Sie uns gerne an!

Exkursionen
Unsere Exkursionen orientieren sich inhaltlich an den laufenden und geplanten Ausstellungen, die sich immer einer ganz bestimmten, komprimierten Fragestellung widmen. Die inhaltliche Planung von Exkursionen knüpft unmittelbar daran an und erweitert zum Beispiel um kulturhistorische Aspekte oder weitere Hintergründe, die es an besonderen Orten zu entdecken gibt. In jedem Fall möchten wir einen neuen und anderen Blick auf die Ausstellung bieten.
Die Exkursionen starten zumeist mit einem Ausstellungsbesuch in der Draiflessen Collection und bieten damit den Teilnehmer*innen die Möglichkeit, sich einen Zugang zu den ausgestellten Kunstwerken zu verschaffen – das ist dann so etwas wie ein roter Faden der Reise. Die Gruppe, die sich bereits hier ein wenig kennenlernen kann, geht dann gemeinsam auf Tour und besichtigt unter fachkundiger Expert*innenführung ausgewählte Orte, Gebäude, Städte oder Landschaften. 
Eine Exkursion verbindet also unmittelbare Erfahrung von Kunst, Kultur- und Gemeinschaftserlebnis miteinander. Sie verhilft dazu, das reine Ausstellungserlebnis zu erweitern, die Ausstellung und ihr Leitthema aus ganz anderen Perspektiven zu betrachten und damit einen neuen Blickwinkel auf die einzelnen Werke und das Konzept zu werfen.
Kunst betrachten | © Draiflessen Collection

Angebote für Kinder und Jugendliche


MuseumsSpaß
Wenn ihr etwas mehr wissen möchtet oder ihr durch eine Führung schon gute Erfahrungen mit Museen sammeln konntet oder auch einfach neugierig geworden seid: Wir bieten während der Schulferien unseren MuseumsSpaß an. Diese Angebote dauern etwa zwei Stunden und finden zumeist vormittags statt. 
Eine halbe Stunde lang schauen wir uns gemeinsam die aktuellen Ausstellung an, im Anschluss daran geht die ganze Gruppe in unser Museumsatelier und verarbeitet die Eindrücke aus der Ausstellungsführung kreativ und praktisch weiter. Zumeist entwickeln sich, vor allem auch durch die bewusst auf fünf Kinder beschränkte Gruppengröße, lebhafte Diskussionen über das in der Ausstellung vorgestellte Thema.
Die Veranstaltungen im MuseumsSpaß richten sich an Schüler*innen zwischen 8 und 16 Jahren. Thematisch orientieren wir uns nah an den Ausstellungen, die jeweils aktuell gezeigt werden. Wir konzentrieren uns wahlweise auf technische, inhaltliche, philosophische und künstlerische Aspekte und gehen bei jedem Workshop einmal gemeinsam durch die Ausstellung, um anschließend im MuseumsAtelier die gewonnenen Erkenntnisse, entstandene Fragen oder einfach das Erlebte kreativ zu verarbeiten. Hier stehen der Spaß am Museumsbesuch, die Freude an Kunst und dem Austausch mit anderen im Vordergrund.

MuseumsExpert*innen
Wie wäre es, in einer Ausstellung andere Museumsbesucher von der dort ausgestellten Kunst zu begeistern, sie zu informieren über Wichtiges und Interessantes? In diesem zweitägigen Workshop lernt ihr, wie das funktionieren kann. Ihr schaut hinter die Kulissen des Museums, lernt die Ausstellungsstücke kennen und bereitet gemeinsam mit den Profis eine eigene kurze Führung dazu vor, die Ihr am Sonntag im zweiten Teil des Workshops mit „echten“ Besucher*innen ausprobieren könnt.

MuseumsPass
Unseren MuseumsPass bekommt jedes Kind, das Lust hat, unsere Ausstellungen und die Workshops dazu regelmäßig zu besuchen: Für jeden Besuch bekommt ihr einen Stempel in euren Pass. Wenn ihr 15 Stempel erhalten habt, wartet eine tolle Überraschung auf euch!

Videoclips für Zuhause 
Als zusätzliches Angebot haben wir euch toll gestaltete Videoanleitungen für Zuhause online gestellt. Ihr findet sie alle hier.
MuseumsSpaß | © Draiflessen Collection

Angebote für Schulen

Schüler*innen besuchen im Laufe ihres Schullebens gelegentlich – mehr oder weniger freiwillig – Museen, schauen sich Ausstellungen an und werden im Klassenverband geführt. Wie auch viele andere Museen bieten wir spezielle Führungen für die unterschiedlichsten Bedürfnisse von Schulklassen an. So können wir auf Kinder und ihre Aneignungsmethoden eingehen, im optimalen Fall ihre Interessen fördern und individuelle Fragen während der Führungen und den Nachbearbeitungsrunden im museumspädagogischen Bereich in der Draiflessen Collection beantworten.


Kurz nach Beginn der jeweiligen Ausstellungen laden wir Lehrer*innen zu einer Informationsveranstaltung, in der Mitarbeiter*innen der Museumspädagogik und des Besuchermanagements auch für Fragen und Anregungen offen sind. Empfänger*innen unseres Newsletterabonnents (Sie können sich unten anmelden) werden automatisch rechtzeitig informiert.

Begleithefte für Schüler*innen
Wir entwickeln für unsere Ausstellungen kindgerechte Begleithefte, die wir für unsere Angebote nutzen, die wir aber auch für die Gruppenarbeit im Museum zur Verfügung stellen – sprechen Sie uns einfach dazu an!
Führungsangebot für Schulen | © Draiflessen Collection

MuseumsSpaß digital

Auch in diesem Jahr habt ihr wieder die Möglichkeit, mit unseren tollen virtuellen MuseumsSpäßen mit einfachen Mitteln etwas Schönes zu basteln. Ob Weihnachtsschmuck aus Socken, eine Schale aus einem alten T-Shirt oder einen Traumfänger. Unsere Videos, die in Kooperation mit Studierenden des Fachgebiets Textiles Gestalten der Universität Osnabrück entstanden sind, zeigen euch, was ihr braucht und geben euch eine genaue Bastelanleitung. Viel Spaß dabei! 

Kontaktieren Sie uns!

Viele unserer Angebote können auch individuell gebucht werden. Gerne beraten wir Sie, welches Format zu Ihren Wünschen passt. Wir freuen uns auch über Ihre Anmerkungen und Wünsche, rufen Sie uns gerne an. Sie erreichen uns zu den Öffnungszeiten unter +49 (0)5452.9168–3500 oder per E-Mail: