SPRACHE/TEXT/BILD
Pressetext
SPRACHE/TEXT/BILD
MAIN SPACE | 20.10.2024–16.02.2025
Die Ausstellung SPRACHE/TEXT/BILD thematisiert die zentrale Rolle von Sprache, Text und Bild, die wesentliche Ausdrucksmittel menschlicher Kommunikation und Bedeutungserzeugung sind. Sie widmet sich der Frage, wo die Grenzen des Sag- oder Sichtbaren verlaufen und was gesagt oder gezeigt werden darf.
Mechanismen von Ein- und Ausgrenzungen
Ausgewählte Kunstwerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert untersuchen das Verhältnis von Sprache, Text und Bild und ihre Möglichkeiten, etwas sag-, sicht- und hörbar zu machen. Sie zeigen Mechanismen von Ein- und Ausgrenzungen auf und bieten Spielräume für Aneignungen sowie Bedeutungstransfers. Sie befragen das menschliche Bedürfnis, gehört sowie gesehen zu werden und stellen heraus, wie sich dieses durch Sprache, Text und Bild transportiert. Mit Sprache, Text und Bild werden Bedeutungen erzeugt, stabilisiert, aber auch verändert. Sie markieren Zugehörigkeiten zu Gruppen und schließen andere aus. Das heißt, Bedeutungen werden nicht einfach gefunden, sondern sie werden hergestellt.
Neue Bedeutungsräume
Die dreizehn ausgewählten Künstler*innen lassen sich in ihren sound- und textbasierten, fotografischen, druckgrafischen, filmischen oder textilen Arbeiten auf die Herausforderung ein, mit etwas zu arbeiten, das zunächst situativ bedingt, instabil und schwer zu kontrollieren ist. Sie arbeiten nicht gegen etablierte Konventionen, sondern nutzen diese, um neue Bedeutungsräume zu schaffen. Dabei erforschen sie Praktiken des Lesens und Sehens, die Verflechtungen von Erinnerung und Geschichte sowie die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion. Gleichzeitig hinterfragen sie festgefahrene Wahrnehmungsmuster und geben der Repräsentation von Unsicherheiten und Missverständnissen Raum.
Macht und Vielschichtigkeit
SPRACHE/TEXT/BILD lädt die Besucher*innen ein, die Macht und Vielschichtigkeit von Sprache, Text und Bild zu erkunden und zu reflektieren, wie diese in der Kunst genutzt werden. Die Künstler*innen heben darauf ab, dass Geschichte(n) als etwas historisch Gewordenes zu begreifen ist, das in Abhängigkeit und als Folge von geteilten Erfahrungen entsteht und sich auch verändern kann.
Beteiligte Künstler*innen
John Baldessari (1931–2020), Maria Bartuszová (1936–96), Alice Bidault (*1994), Alejandro Cesarco (*1975), Ayşe Erkmen (*1949), Nadine Fecht (*1976), Gary Hill (*1951), Janice Kerbel (*1969), Gabriel Kladek (1941–2023), National AIDS Memorial Quilt, Gordon Parks (1912–2006), Markus Vater (*1970), Gillian Wearing (*1963)
SPRACHE/TEXT/BILD
National AIDS Memorial Quilt. Block 5145
Gordon Parks, Drinking Fountains, Mobile, Alabama, 1956
Gabriel Kladek, Zweites Skulpturen-Symposium für blinde und sehbeeinträchtigte Kinder an der Grundschule für Sehbehinderte in Levoča, 1983
Alice Bidault, in Les pommes sauvages, p.25-26, 2020–2021
Gillian Wearing, Signs that say what you want them to say and not Signs that say what someone else wants you to say, I’M DESPERATE, 1992-3
Janice Kerbel, Score (Blast), 2015
Markus Vater, aus der Serie Objects of Significance, 2023