Etui aus Pappmaché mit Darstellungen in französischer Lackkunst, 1775-1800
Zylinderförmiges Etui mit Putten

Details

  • Titel: Etui aus Pappmaché mit Darstellungen in französischer Lackkunst, 1775-1800
  • Objektbezeichnung: Etui
  • Datierung: 1775 - 1800
  • Material: Lack, Ölfarbe, Pappmaché, Gold, Horn
  • Höhe: 12.3 cm
  • Durchmesser: 1.8 cm
  • Zugangsdatum: 2018
  • Inventarnummer: 124118
  • Permalink: https://www.draiflessen.com/items/114

Beschreibung

Dieses zylinderförmige Etui konnte für unterschiedliche Zwecke wie beispielsweise für die Aufbewahrung von Näh-, Durchzieh-, oder Haarnadeln benutzt werden. Es besteht aus zwei unterschiedlich langen Teilen, die zusammengesteckt werden. Dort, wo diese beiden Teile aneinanderstoßen, dienen rotgoldene schmale Bänder als Markierung. Eine Steckhülse aus Horn verlängert den unteren Teil innen um wenige Zentimeter. Das Etui ist aus Pappmaché gearbeitet, einem sehr leichten und kostengünstigen Material, das ofengetrocknet so hart ist wie Holz, aber viel weniger reißanfällig. Es wurde mit einer Lackarbeit überfangen, die als Vernis Martin bezeichnet wird. Der Begriff geht zurück auf die Martin-Brüder Guillaume, Etienne-Simon, Robert und Julien, die im Paris Ludwigs XV. (1710–1777) führend darin waren, die begehrten asiatischen Lacke zu imitieren und diese auch mit europäischen Motiven zu kombinieren. Die Martins haben die Technik weder erfunden, noch waren sie die einzigen Hersteller. Und da die Spezifika der einzelnen Manufakturen sich vermutlich nicht mehr hinreichend erforschen lassen, bleibt offen, wer dieses Etui, das Putten in einem Landschaftsausschnitt mit Trauben, Reben und einem Weinfass zeigt, gefertigt hat.