Die Hölle

Kaum ein anderer Ort ist so eng mit dem Teufel verbunden wie die Hölle. Anfangs ein abstrakter Begriff, kaum greifbar, wurden die Vorstellungen von der Hölle im Laufe der Zeit jedoch immer konkreter.

Mit Beginn der europäischen Expansion im 15. Jahrhundert ging zugleich das Bedürfnis einher, die Welt systematisch zu erfassen und zu ordnen. Dabei wurde auch die Hölle in realen Landschaften gesucht.

Schon im 14. Jahrhundert entwarf Dante Alighieri in seiner berühmten Göttlichen Komödie ein eindrucksvolles Bild davon, was die Sünderinnen und Sünder in der Hölle erwarten würde. Bei Dante finden sie sich nach ihrem Tod in einem riesigen trichterförmigen Hohlraum unter der Erde wieder. Dort nehmen sich Dämonen ihrer an und quälen sie in den verschiedenen Kreisen der Hölle.

Die Darstellungen der Hölle und des Höllenschlunds, die daraus entstanden, sind Zeugnisse der enormen Vorstellungskraft früherer Gesellschaften von jenseitigen Bestrafungen. Dabei war die Hölle stets mehr als nur ein Ort der Angst – sie war ein Spiegel der Gesellschaft. Ein Raum für Fragen nach Schuld, Gerechtigkeit und Erlösung.