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Verteufelung religiöser Gegenspieler
Der Teufel begegnet uns in der Kunst in vielen Erscheinungsformen. Doch was passierte, wenn Künstlerinnen und Künstler das Aussehen von real existierenden Personen nutzten, um den Teufel darzustellen?
Dann wurde das Bild des Teufels zu einem politischen Werkzeug. Im 16. Jahrhundert, geprägt von Machtkämpfen zwischen der katholischen Kirche und dem Protestantismus, bedienten sich beide Seiten dieses Mittels. Die Gegner verspotteten einander, indem sie den jeweils anderen mit dem Teufel gleichsetzten – sie buchstäblich verteufelten.
So sehen wir den Papst in dieser Zeit als Würdenträger von Teufels Gnaden und Martin Luther als treuen Gefährten des Höllenfürsten. In einem Punkt aber waren sich beide Seiten einig: in der Verteufelung des Judentums.
Besonders verletzend ist der Bildtypus der sogenannten Judensau. In solchen Darstellungen suchen Jüdinnen und Juden die Nähe der für sie unreinen Sau, werden von ihr gesäugt oder trinken ihren Urin. Das Schwein steht dabei stellvertretend für den Teufel.
Ein Flugblatt in unserer Ausstellung zeigt den Teufel zudem mit dem Gelben Fleck an seiner Kleidung, einem stigmatisierenden Erkennungszeichen für das Judentum. Dadurch wird der Teufel selbst als jüdisch dargestellt.
Dann wurde das Bild des Teufels zu einem politischen Werkzeug. Im 16. Jahrhundert, geprägt von Machtkämpfen zwischen der katholischen Kirche und dem Protestantismus, bedienten sich beide Seiten dieses Mittels. Die Gegner verspotteten einander, indem sie den jeweils anderen mit dem Teufel gleichsetzten – sie buchstäblich verteufelten.
So sehen wir den Papst in dieser Zeit als Würdenträger von Teufels Gnaden und Martin Luther als treuen Gefährten des Höllenfürsten. In einem Punkt aber waren sich beide Seiten einig: in der Verteufelung des Judentums.
Besonders verletzend ist der Bildtypus der sogenannten Judensau. In solchen Darstellungen suchen Jüdinnen und Juden die Nähe der für sie unreinen Sau, werden von ihr gesäugt oder trinken ihren Urin. Das Schwein steht dabei stellvertretend für den Teufel.
Ein Flugblatt in unserer Ausstellung zeigt den Teufel zudem mit dem Gelben Fleck an seiner Kleidung, einem stigmatisierenden Erkennungszeichen für das Judentum. Dadurch wird der Teufel selbst als jüdisch dargestellt.
Verteufelung religiöser Gegenspieler
| © Draiflessen Collection