Nadelbüchse mit Stanhope, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
Stanhope



Details
- Titel: Nadelbüchse mit Stanhope, zweite Hälfte 19. Jahrhundert
- Objektbezeichnung: Nadelbüchse
- Datierung: 1850 - 1900
- Zeitraum: 19. Jahrhundert
- Material: Glas, Elfenbein
- Technik: Geschnitzt, Mikrofotografie
- Höhe, Breite, Tiefe: 8.5 cm, 1.2 cm, 1.0 cm
- Zugangsdatum: 2018
- Inventarnummer: 125585
- Permalink: https://www.draiflessen.com/items/104
Ausstellungen

ARIADNE’S NAAIKUSSEN
15.10.2023 – 28.04.2024
Beschreibung
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Stanhopes, „bijoux photo-microscopiques“ genannt, in den Handel: konvex geformte Miniaturlinsen, auf deren Rückseiten Mikrofotografien aufgeklebt waren. Die Linsen wurden in zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs montiert. Stanhopes wie dieses, das in einen Nadelköcher in Form einer zu einem Griff geschlossenen Hand eingelassen ist, müssen nah ans Auge gehalten werden, um betrachtet zu werden. Motive der Mikrofotografien waren Porträts, beliebte Kunstwerke, Erotika oder Sehenswürdigkeiten. Die Mikrofotografie dieser Nadelbüchse zeigt das Bild „Sacré Coeur de Marie“ aus der Werkstatt des Druckers und Lithografen Jean Frédéric Wentzel (1807–1869). Die im Nazarenerstil gehaltene Ansicht ist exemplarisch für die Herz-Mariä-Verehrung. Die Schlange, die sich um den Griff der Nadelbüchse windet, erinnert an den Baum der Erkenntnis – die Hand, die die Mikrofotografie umschließt, könnte für die Hand Evas stehen, die den Apfel von diesem Baum pflückte. In der christlichen Ikonographie gilt Maria als die neue Eva, die durch die Geburt Christi die Erbsünde überwindet. Durch das Heil der Maria wird das Schlechte, das durch Eva und die Schlange im Garten Eden über die Menschheit gebracht wurde, letztlich aufgelöst.