DAS FORUM | 15.10.2023 – 28.04.2024

ARIADNE’S NAAIKUSSEN
Historische Handarbeits- und Nähutensilien

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Seit 2018 besitzt die Draiflessen Collection die „Stichting Ariadne’s Naaikussen“. Diese Sammlung von annähernd 2.000 historischen Handarbeits- und Nähutensilien, einer textilen Mustersammlung sowie einer Fachbibliothek hat Clementine Kuttschrütter, geborene Brenninkmeijer, über mehrere Jahrzehnte zusammengetragen. Die Kleinode datieren überwiegend ins 18. und 19. Jahrhundert und sind aus kostbaren Materialien kunstvoll gearbeitet. Dazu zählen neben heute noch gebräuchlichen Dingen wie Nadeln, Scheren, Fingerhüten oder aufwendigen Nähkästchen auch solche wie Garnkugeln, Nähzwingen oder Schiffchen für Frivolitätenarbeiten, deren praktische Bedeutung und Ästhetik wir neu erfahren können.
Die Erstpräsentation von „Ariadne’s Naaikussen“ in den Räumen der Draiflessen Collection, in DAS Forum, stellt Highlights vor und bildet den Start für die wissenschaftliche Bearbeitung dieser herausragenden Sammlung. Sie ist zugleich Würdigung der passionierten Sammlerin, die in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre.

Bildnachweis: Miniatur-Nähkissen, ohne Datierung, © Draiflessen Collection, Sammlung Ariadne’s Naaikussen, Foto: Henning Rogge 

Fragen und Anregungen von Besucher*innen in der Ausstellung

Universität trifft Museum

Bereits zum zweiten Mal haben Studierende des Fachgebiets Textiles Gestalten der Universität Osnabrück mit der Draiflessen Collection im Ausstellungskontext zusammengearbeitet, um die Vielfalt von Mode und deren Ursprünge in der Handarbeit zu erforschen. 


Ausgehend von der Sammlung historischer Näh- und Handarbeitsutensilien „Stichting Ariadne’s Naaikussen“ ließen Studierende eine fast vergessene Technik der Spitzenherstellung wieder aufleben: Occhi. 


Occhi (auch Schiffchen- oder Frivolitätenarbeit genannt) ist eine Handarbeitstechnik, bei der Spitzen mithilfe eines auf einem Schiffchen aufgewickelten Fadens gebildet werden. Wie aber wurde Occhi ursprünglich hergestellt? Auf welche historischen Quellen können wir zurückgreifen, wenn wir Occhi wiedererlernen wollen? Und wie können Occhi-Spitzen zeitgemäß interpretiert werden? Diese und andere Fragen stellten sich die Studierenden während der Recherche zu diesem Thema und nicht zuletzt beim Anfertigen ihrer Handarbeiten.


Die filigranen Ergebnisse dieser theoretischen wie praktischen Auseinandersetzungen hat die Draiflessen Collection von 4. Januar bis 28. April 2024 im Kontext der Erstpräsentation von „Ariadne’s Naaikussen“ gezeigt.

Mitwirkende
Daria Ivanov, Anja Leshoff, Christine Löbbers, Jessica Kirschmann, Celine Krumland, Kathrin Meese, Tamara Olmer, Elisa Prigge. 

Occhi | © Anja Leshoff