Der aus pinkfarbenen Neonleuchtröhren gebogene Schriftzug „macht heimat“ erstrahlt intensiv im Zentrum des dreiteiligen Flügelaltares – dort, wo bei der ursprünglich christlich-religiösen Bildform das Hauptandachtsbild zu sehen wäre. Mit dieser formalen Analogie betont der Künstler die starke Macht (von) Heimat, die für ihn von sakraler Intensität ist. Wie Weihgaben um ein Gnadenbild sind in den Flügeln und im Giebelfeld unterschiedlichste Objekte angeordnet: Gegenstände, die einzelne Ausstellungsbesucher*innen ganz persönlich mit Heimat verbunden und die sie, dem Imperativ „macht Heimat“ folgend, für das Kunstwerk beigesteuert haben. Bei der großen individuellen Verschiedenartigkeit der Dinge zeigt sich ihre über das gemeinsame Thema Heimat auch verbindende Zusammengehörigkeit in der vereinheitlichenden Verfremdung mit neongelber Sprühfarbe. In der Ausstellung MACHT HEIMAT! war der Familienaltar in eine Rauminstallation eingebunden, die wie eine Kapelle anmutete und den sakralen Bezug atmosphärisch unterstrichen hat.