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Bibelübersetzungen I (Geschichte)
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Bibelübersetzungen I (Geschichte)

Die Bibel ist das meistübersetzte Buch der Welt. Bis Januar 2024 wurde das Neue Testament in 1.682 Sprachen übersetzt. Die Heilige Schrift als Ganzes liegt in 743 Sprachen vor. Damit können geschätzt 80 Prozent der Weltbevölkerung eine vollständige Bibel in ihrer Muttersprache lesen.
Um diese Zahl zu erreichen, ging eine lange Geschichte voraus. Neben den hebräischen und griechischen Originaltexten gab es auch immer mehr Bibeln in lateinischer Sprache, da das Christentum im Römischen Reich an Bedeutung gewann. Allerdings unterschieden sich viele lateinische Handschriften stark voneinander. Um dies zu ändern, beauftragte Papst Damasus I. im 4. Jahrhundert nach Christus den Gelehrten Hieronymus mit einer neuen lateinischen Ausgabe. Diese ist als Vulgata bekannt, was „die Allgemeine“ bedeutet.
Zur gleichen Zeit wie Hieronymus verfasste der gotische Theologe Wulfila die erste Bibel in einer germanischen Sprache. Er verwendete einen griechischen Text als Grundlage. Da es noch keine Schriftsprache für das Gotische gab, erfand Wulfila diese extra für seine Bibel!
Ab dem 8. Jahrhundert werden mehr und mehr deutschsprachige Bibelübersetzungen erwähnt. Diese Ausgaben haben meist die Vulgata als Grundlage. Bis ins 15. Jahrhundert setzt sich diese Entwicklung fort, doch von einer einheitlichen Übersetzungstradition kann keine Rede sein.