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Nomen Herbae Mandragora | Structure of Thought
Die Ausstellung beginnt mit zwei Arbeiten der Brüder Doug und Mike Starn aus der Serie Structure of Thought. Ihre Bilder wirken zunächst wie ein Gewirr aus dunklen Flächen und Linien vor einem hellen Hintergrund, entpuppen sich jedoch als Fotografien kahler Baumkronen. Näher betrachtet bestehen die großformatigen Blätter aus einem Mosaik gleich großer Rechtecke, hinter dem sich weitere Darstellungen verschlungener Äste verbergen. Diesen Effekt erzielen die Starn-Brüder durch das Drucken ihrer Fotografien auf transparentes Papier in zwei Schichten.
Neben den Fotografien ist eine Illustration der Mandragora beziehungsweise Alraune aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt. Die Illustration befindet sich im Herbarium Apulei Platonici, dem ersten gedruckten Buch, das ausschließlich Pflanzen gewidmet ist. In der Vergangenheit wurden der Alraune heilende Kräfte zugeschrieben – sie sollte Wohlstand und Liebesglück bringen. Eine Legende besagt, dass die Alraune bei der Ernte ein tödliches Geheul ausstößt, weshalb man sie von einem Hund aus der Erde ziehen ließ. Das Besondere an der Alraunenwurzel sind ihre menschenähnlichen Züge, was in der Illustration als menschlicher Körper mit Blättern als Kopf und Wurzeln als Finger und Zehen dargestellt wird. Diese Zuspitzung macht deutlich, wie weit die Vorstellung zurückreicht, dass Pflanze und Mensch in ihrem Wesen eng miteinander verwandt sind.
Die Fotografien der Starn-Brüder und die Darstellung der Mandragora lassen sich mit dem bereits erwähnten Gleichnis Platons verbinden. Durch die Verschmelzung von Mensch und Pflanze veranschaulicht die Illustration die Fähigkeit des Menschen, Wurzeln zu schlagen. Die Bäume von Doug und Mike Starn können wiederum als Metaphern für Denkprozesse verstanden werden. Die verzweigten Strukturen erinnern einerseits an das Gehirn und seine Nervenbahnen, andererseits an die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten: assoziativ und lückenhaft. So entsteht ein Bild für das Denken und die Verwurzelung des Menschen in seiner Umwelt.
Neben den Fotografien ist eine Illustration der Mandragora beziehungsweise Alraune aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt. Die Illustration befindet sich im Herbarium Apulei Platonici, dem ersten gedruckten Buch, das ausschließlich Pflanzen gewidmet ist. In der Vergangenheit wurden der Alraune heilende Kräfte zugeschrieben – sie sollte Wohlstand und Liebesglück bringen. Eine Legende besagt, dass die Alraune bei der Ernte ein tödliches Geheul ausstößt, weshalb man sie von einem Hund aus der Erde ziehen ließ. Das Besondere an der Alraunenwurzel sind ihre menschenähnlichen Züge, was in der Illustration als menschlicher Körper mit Blättern als Kopf und Wurzeln als Finger und Zehen dargestellt wird. Diese Zuspitzung macht deutlich, wie weit die Vorstellung zurückreicht, dass Pflanze und Mensch in ihrem Wesen eng miteinander verwandt sind.
Die Fotografien der Starn-Brüder und die Darstellung der Mandragora lassen sich mit dem bereits erwähnten Gleichnis Platons verbinden. Durch die Verschmelzung von Mensch und Pflanze veranschaulicht die Illustration die Fähigkeit des Menschen, Wurzeln zu schlagen. Die Bäume von Doug und Mike Starn können wiederum als Metaphern für Denkprozesse verstanden werden. Die verzweigten Strukturen erinnern einerseits an das Gehirn und seine Nervenbahnen, andererseits an die Art und Weise, wie wir Informationen verarbeiten: assoziativ und lückenhaft. So entsteht ein Bild für das Denken und die Verwurzelung des Menschen in seiner Umwelt.