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Olga Grotova
Welche Spuren hinterlässt Geschichte in der Natur – und welche in uns? Für die Künstlerin Olga Grotova sind individuelle Schicksale, historische Ereignisse und die Natur miteinander verbunden. In ihrer Arbeit verfolgt sie ihre eigenen Wurzeln über mehrere Generationen bis zu sich selbst.
Ihre Urgroßmutter heiratete in der Sowjetunion einen Deutschen, der in den 1930er-Jahren als sogenannter Volksfeind hingerichtet wurde. Seine Frau und seine Tochter, Grotovas Urgroßmutter und Großmutter, wurden kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in ein Straflager in Kasachstan gebracht und erst 1945 wieder entlassen. Über das Lager wurde kaum gesprochen. Jahre später unternahm Grotova mit ihrer Mutter eine Reise zum ehemaligen Lagergelände und sammelte dort Pflanzen und Erdproben. Diese versteht die Künstlerin als stumme Zeugen der Vergangenheit und eine Art lebendiges Archiv. Sie integriert sie neben Farben und Pigmenten in ihre Arbeiten. Dabei entsteht Kunst, die zwar wie Malerei wirkt, die jedoch verschiedene Techniken und Materialien verbindet.
In ihren Werken Morning Star, Ash und Oranta vermischt Grotova Farbpigmente mit den Erdpartikeln und Pflanzenspuren aus Kasachstan. Zwischen den abstrakten Formen sind immer wieder die schemenhaften Abbilder von Körperteilen zu erkennen. Es sind die Umrisse ihres eigenen Körpers und des Körpers ihrer Mutter – sie stellen die familiäre Verbindung zu Großmutter und Urgroßmutter her. Bei den Körperabdrücken handelt es sich um Fotogramme – Bilder, die ohne Kamera entstehen, indem Objekte auf ein bestimmtes Papier gelegt und dem Licht ausgesetzt werden.
Diese Technik verwendet Grotova ebenfalls bei der Serie Sirens und der Arbeit Eve, die Sie in der Vitrine finden. Auch hier vermischt die Künstlerin Körper- und Naturspuren. Mit Farbe, Asche und Wasser erzeugt sie Muster, die an Wurzeln, Blutgefäße und Flussläufe erinnern. So entsteht ein Bild der tiefen Verbindung zwischen Körper, Landschaft, Erinnerung und Lebensgeschichte.
Die Arbeiten Eve und Noon wurden von Grotova neu für die Ausstellung konzipiert und entwickelt.
Ihre Urgroßmutter heiratete in der Sowjetunion einen Deutschen, der in den 1930er-Jahren als sogenannter Volksfeind hingerichtet wurde. Seine Frau und seine Tochter, Grotovas Urgroßmutter und Großmutter, wurden kurz vor dem Zweiten Weltkrieg in ein Straflager in Kasachstan gebracht und erst 1945 wieder entlassen. Über das Lager wurde kaum gesprochen. Jahre später unternahm Grotova mit ihrer Mutter eine Reise zum ehemaligen Lagergelände und sammelte dort Pflanzen und Erdproben. Diese versteht die Künstlerin als stumme Zeugen der Vergangenheit und eine Art lebendiges Archiv. Sie integriert sie neben Farben und Pigmenten in ihre Arbeiten. Dabei entsteht Kunst, die zwar wie Malerei wirkt, die jedoch verschiedene Techniken und Materialien verbindet.
In ihren Werken Morning Star, Ash und Oranta vermischt Grotova Farbpigmente mit den Erdpartikeln und Pflanzenspuren aus Kasachstan. Zwischen den abstrakten Formen sind immer wieder die schemenhaften Abbilder von Körperteilen zu erkennen. Es sind die Umrisse ihres eigenen Körpers und des Körpers ihrer Mutter – sie stellen die familiäre Verbindung zu Großmutter und Urgroßmutter her. Bei den Körperabdrücken handelt es sich um Fotogramme – Bilder, die ohne Kamera entstehen, indem Objekte auf ein bestimmtes Papier gelegt und dem Licht ausgesetzt werden.
Diese Technik verwendet Grotova ebenfalls bei der Serie Sirens und der Arbeit Eve, die Sie in der Vitrine finden. Auch hier vermischt die Künstlerin Körper- und Naturspuren. Mit Farbe, Asche und Wasser erzeugt sie Muster, die an Wurzeln, Blutgefäße und Flussläufe erinnern. So entsteht ein Bild der tiefen Verbindung zwischen Körper, Landschaft, Erinnerung und Lebensgeschichte.
Die Arbeiten Eve und Noon wurden von Grotova neu für die Ausstellung konzipiert und entwickelt.