AUDIO
Vivian Greven
In den Gemälden von Vivian Greven begegnen uns kunsthistorische Motive neu interpretiert: Überlagerungen, Spiegelungen und Brüche lassen klassische Figuren und Mythen verfremdet und zugleich überraschend gegenwärtig erscheinen. Die Ausstellung versammelt drei Werke, die an unterschiedlichen Stellen entdeckt werden können.
In Psy Amo (7–9) zoomt Vivian Greven nah an eine Szene aus der griechischen Mythologie heran. Nur die Gesichter von Amor und Psyche sind in mehrfacher Wiederholung zu sehen. Aber der entscheidende Moment bleibt aus: kein Kuss, keine Berührung, nur Erwartung und eine in der Schwebe gehaltene Spannung. Die Konzentration auf einen Moment der Geschichte und die leere Stelle zwischen den Figuren stehen im Kontrast zu der Größe des Gemäldes. Der Hintergrund flimmert von Rot bis Violett. Greven überlagert, variiert, wiederholt. Die Szene wirkt wie eingefroren.
Die Malerei von Greven spielt mit Erwartungen. Sie zoomt heran, fragmentiert, stört die Oberfläche. Und manchmal bleibt etwas im Bild verborgen.
In Venus I liegt ein fast durchsichtiges Tuch über dem Körper, eine Anleihe bei der berühmten Skulptur Vestalin Tuccia von Corradini. Statt Erotik steht hier jedoch die kritische Auseinandersetzung mit kulturellen Schönheitsidealen im Vordergrund. Der Torso der Venus wird unter einem transparenten Tuch gezeigt, das durch malerische Eingriffe „verwundet“ wird – eine Dekonstruktion der klassischen Venus-Ikonografie. Greven verwandelt die Göttin von einem Objekt der Begierde in eine chiffrierte, irritierende Oberfläche.
Bei Theresa VII bleibt der Ausdruck der Heiligen rätselhaft – sie wirkt entrückt, aber ohne Dramatik oder himmlische Verzückung. Wir sehen nur einen geöffneten Mund, der uns tief in das Bild und fast in den Körper der Teresa hineinzieht. Greven reduziert und bricht mit religiöser Ikonografie. Die Ekstase wird nicht eingeordnet. Ist sie spirituell oder körperlich? Die Antwort bleibt offen …
Grevens Bilder zeigen keine klassischen Held*innen, sondern Fragilität, Oberfläche, Zweifel. Sie verbinden kunsthistorische Sehgewohnheiten mit denen der Gegenwart.
Und sie fragen: Was bleibt vom Mythos – im digitalen Zeitalter?
In Psy Amo (7–9) zoomt Vivian Greven nah an eine Szene aus der griechischen Mythologie heran. Nur die Gesichter von Amor und Psyche sind in mehrfacher Wiederholung zu sehen. Aber der entscheidende Moment bleibt aus: kein Kuss, keine Berührung, nur Erwartung und eine in der Schwebe gehaltene Spannung. Die Konzentration auf einen Moment der Geschichte und die leere Stelle zwischen den Figuren stehen im Kontrast zu der Größe des Gemäldes. Der Hintergrund flimmert von Rot bis Violett. Greven überlagert, variiert, wiederholt. Die Szene wirkt wie eingefroren.
Die Malerei von Greven spielt mit Erwartungen. Sie zoomt heran, fragmentiert, stört die Oberfläche. Und manchmal bleibt etwas im Bild verborgen.
In Venus I liegt ein fast durchsichtiges Tuch über dem Körper, eine Anleihe bei der berühmten Skulptur Vestalin Tuccia von Corradini. Statt Erotik steht hier jedoch die kritische Auseinandersetzung mit kulturellen Schönheitsidealen im Vordergrund. Der Torso der Venus wird unter einem transparenten Tuch gezeigt, das durch malerische Eingriffe „verwundet“ wird – eine Dekonstruktion der klassischen Venus-Ikonografie. Greven verwandelt die Göttin von einem Objekt der Begierde in eine chiffrierte, irritierende Oberfläche.
Bei Theresa VII bleibt der Ausdruck der Heiligen rätselhaft – sie wirkt entrückt, aber ohne Dramatik oder himmlische Verzückung. Wir sehen nur einen geöffneten Mund, der uns tief in das Bild und fast in den Körper der Teresa hineinzieht. Greven reduziert und bricht mit religiöser Ikonografie. Die Ekstase wird nicht eingeordnet. Ist sie spirituell oder körperlich? Die Antwort bleibt offen …
Grevens Bilder zeigen keine klassischen Held*innen, sondern Fragilität, Oberfläche, Zweifel. Sie verbinden kunsthistorische Sehgewohnheiten mit denen der Gegenwart.
Und sie fragen: Was bleibt vom Mythos – im digitalen Zeitalter?