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Draiflessen Collection

2009 gründete die Unternehmer*innenfamilie Brenninkmeijer in ihrer westfälischen Heimat Mettingen Draiflessen. Auf dem ehemaligen Produktionsgelände entstand neben dem modernen Konferenzzentrum ein nach höchsten internationalen Standards geplantes Museum, die Draiflessen Collection, mit Präsentationsflächen für hochkarätige Ausstellungen sowie modernsten Archiv- und Depoträumen.
Den Besucher*innen bieten sich im Museum drei verschiedene Bereiche:
Die Hauptausstellungsfläche (Main Space) mit wechselnden Präsentationen künstlerischer Arbeiten und internationaler Leihgaben, der Studiensaal mit der Liberna Collection und Ausstellungen aus dem herausragenden Bestand an Buchkunst und Grafik mit Schwerpunkt im 15. und 17. Jahrhundert sowie DAS Forum als Plattform für die Familienunternehmensforschung, das Einblicke in die wissenschaftliche Arbeit mit Archiv und Sammlung präsentiert. 
Von Beginn an ist die Draiflessen Collection als ein Ort der Begegnung gedacht. Es geht darum, Erfahrungen auszutauschen und weiterzugeben, ebenso wie andere Perspektiven kennenzulernen und anzuerkennen. Alle Ausstellungen werden durch ein umfangreiches Programm von Vermittlungsangeboten, Workshops und Exkursionen für Menschen unterschiedlichen Alters sowie körperlicher und geistiger Fähigkeiten begleitet.

Die Vorfahren der Gründer*innenfamilie Brenninkmeijer gehörten den sogenannten Tüötten an, westfälische Wanderhändler, die vor allem im 17. und 18. Jahrhundert durch Deutschland und Nordeuropa zogen, um mit Leinen Handel zu treiben. In der Wahl des Standorts für Draiflessen hat die Unternehmer*innenfamilie bewusst an ihre westfälischen Wurzeln und ihren Heimatort Mettingen angeknüpft. Gleichzeitig war damit die Entscheidung verbunden, mit einem Kunstmuseum abseits der Metropolen das Angebot an kulturellen Einrichtungen in der Region zu erweitern. 
Der Name „Draiflessen“ ist eine Wortkonstruktion, die aus der alten Geheimsprache der Tüötten abgeleitet wurde. In seinen beiden Wortstämmen „drai“ (Bedeutung: drei, Dreifaltigkeit, drehen, Handel treiben) und „flessen“ (Bedeutung: Flachs, Leinen, Heimat) kommen für die Gründerfamilie bedeutsame Themen zum Ausdruck: ihre enge Verbindung mit ihren westfälischen Ursprüngen, ihr christlicher Glaube und ihr Unternehmer*innentum, das seinerzeit im Textilhandel seinen Anfang genommen hat.

Liberna Collection

Liberna Collection | © Draiflessen Collection, Mettingen, Foto / Photo: Henning Rogge
Seit September 2012 befindet sich mit der Liberna Collection ein hochrangiger und umfangreicher Bestand an Manuskripten, Miniaturen, Inkunabeln, Büchern nach 1500, Druckgrafiken, Handzeichnungen und Gemälden – schwerpunktmäßig aus dem 15. bis 17. Jahrhundert – als Dauerleihgabe in der Draiflessen Collection.
Die Sammlung besteht aus rund 4.000 Objekten, darunter berühmte Inkunabeln – etwa Sebastian Brants „Narrenschiff“, die „Schedelsche Weltchronik“, die „Koberger-Bibel“ oder Albrecht Dürers „Apokalypse“ – ebenso wie Highlights der Buchdruckkunst späterer Jahre, etwa die „Elzevier-Bibel“ oder ein vollständiger „Blaeu-Atlas“. In der Grafiksammlung finden sich zahlreiche deutsche und niederländische Meister; der Sammlungsschwerpunkt liegt bei Albrecht Dürer und Rembrandt van Rijn, Zusammen mit der Liberna Collection gehört die eigene Bücher- und Grafiksammlung der Draiflessen Collection zu einer der bedeutendsten niederländischen Spezialbibliotheken für das 17. und 18. Jahrhundert. Die gesamte Liberna Collection ist in einem eigens eingerichteten Studiensaal untergebracht, der wissenschaftlich Interessierten nach vorheriger Anmeldung zugänglich ist. Daneben finden regelmäßig Kabinettausstellungen statt, die verschiedene faszinierende Facetten des Bestandes beleuchten. Einige Teile der Sammlung sind mittlerweile in internationalen Datenbanken online verzeichnet, etwa der gesamte Inkunabelbestand im ISTC der British Library sowie unsere Handschriften und Zeichnungen in der Datenbank des RKD (gerade in Bearbeitung).

Hier geht es zur 3D-Tour durch die Liberna Collection.


Archiv und Sammlung

Dinge für die Nachwelt zu bewahren, ist eine Aufgabe, der sich auch die Gründer*innenfamilie Brenninkmeijer gestellt hat. So ist in der Draiflessen Collection ein umfangreiches Archiv beheimatet. Hier werden Objekte und Dokumente, Zeugnisse der Familien- und Unternehmensgeschichte gesammelt, gesichert und wissenschaftlich erforscht.
Im November 2018 wurde DAS Forum eröffnet (DAS steht für „Draiflessen, Archiv und Sammlung“): Es ist innerhalb der Draiflessen Collection ein neuer Ort des interdisziplinären Austauschs rund um das Thema Familienunternehmen und als Raum für Studien, Forschung und Dialog konzipiert. Er ermöglicht wechselnde Präsentationen, die jederzeit zu den regulären Öffnungszeiten besucht werden können.  


Anfragen an das Archiv können Interessent*innen direkt über das folgende Kontaktformular stellen.


Ausstellung -meier | © Draiflessen Collection

Shop

In unserem Museums-Shop finden Sie neben den zu den jeweiligen Ausstellungen produzierten Ausstellungskatalogen auch stilvolle Geschenke. Das Sortiment des Shops orientiert sich stark am Thema Nachhaltigkeit, eingekauft wird überwiegend bei kleinen Betrieben, die nachhaltig und sozialverträglich produzieren. 
Selbstverständlich können Sie auch ohne Museumsbesuch während der Öffnungszeiten kommen, um ein Geschenk zu kaufen, sich selbst eine Freude zu machen oder einfach nur zu stöbern.
Museumsshop | © Draiflessen Collection, Foto/photo: Henning Rogge

Sanierung der Innenbeleuchtung Foyer und Ausstellungsbereiche


Gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages

Für die Draiflessen Collection hat sich die großartige Gelegenheit ergeben, für die Sanierung des Beleuchtungssystems ihrer Ausstellungsräume und ihres Foyers bei der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesumweltministeriums Fördergelder zu beantragen. Diese Initiative unterstützt seit 2008 Klimaschutzprojekte in ganz Deutschland. Wir konnten die Kommission für unser Sanierungskonzept gewinnen und freuen uns sehr über die erfolgte Bewilligung der notwendigen Mittel.

Ganz offensichtlich hat die Verantwortlichen nicht nur überzeugt, dass eine der Hauptanforderungen zur Förderfähigkeit, nämlich eine niedrige Effizienzklasse von 100 Lumen pro Watt (lm/W), erfüllt wurde. Wir können damit signifikant Energie einsparen: 90 Prozent in den Ausstellungsräumen und nahezu 80 Prozent im Foyer! Ein entscheidendes Kriterium war auch, dass gleichzeitig die Qualität der Beleuchtung komplett beibehalten, sogar verbessert wird.

Die veralteten Stromschienenstrahler für die Ausstellungsflächen wie auch die Beleuchtungen im Foyer sind dann 2021 gegen Strahler neuester und perfektionierter LED-Technik getauscht worden. Sofort nach Inbetriebnahme waren Vorteile bei der Beleuchtungsqualität zu sehen, was uns als Museum, das unseren Besucher*innen ein authentisches und angenehmes Seherlebnis hinsichtlich Farbe und Oberflächenstruktur der Objekte bieten möchte, sehr begeistert hat: Die Lichtkegel werden sehr sauber, es sind weder Schlieren noch Farbverschiebungen zu sehen. Beim Dimmen bleibt die Lichtfarbe der LED im Gegensatz zu Glühlampen immer gleich, was wichtig ist zum Beispiel bei weißen Passepartouts, die weiß bleiben, egal wie stark sie beleuchtet werden. Die Farbwiedergabe im Rot-Bereich ist extrem gut und ohne Übersättigung, Kontraste werden perfekt wiedergegeben in jeder Form von Kunstwerken, die außerdem unter dem neuen Licht sehr natürlich wirken.
Auch die Folgekosten können wir nun deutlich geringer halten: Die LED-Leuchtmittel sind wesentlich haltbarer, wodurch seltener Wechsel notwendig sind. Die Gefahr von Beschädigungen durch defekte Leuchtmittel wird so erfreulicherweise nochmals minimiert. Mit der neuen Lichttechnik ist nun die Lichteinstrahlung für die Kunstwerke aus konservatorischer Sicht nochmals schonender geworden.

Nicht zuletzt ist das für unser Haus, das in seinen Ausstellungen wertvolle und sensible Kunstwerke präsentiert und für das jegliche konservatorischen Maßnahmen zum Schutz der ausgestellten Kunstwerke wesentlicher Teil des Gesamtkonzepts ist, eine weitere unschätzbare Verbesserung.

Die Sanierung wurde vom 01.05.2020 bis zum 31.03.2022 durchgeführt und realisiert.
Förderkennzeichen: 67K12009
Vorhabenthema: KSI: Sanierung der Innenbeleuchtung Foyer und Ausstellungsbereiche - Draiflessen Collection Mettingen

Leuchtenanzahl: 493 Stk.
Jährliche Stromeinsparung aller Leuchtensysteme: 67.761 kWh/a
Durchschnittliche Stromeinsparung aller Leuchtensysteme: 76,75 %
CO2-Einsparung über die Lebensdauer aller Leuchtensysteme: 800 t

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, kommunen oder Bildungseinrichtungen. 
Nationale Klimaschutz Initiative | © Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Team


Leitung
Dr. Corinna Otto (Direktorin) | Nicole Roth (Stellvertretung)

Assistenz
Britta Lammers

Kommunikation
Shorena Baliashvili (Grafik) | Tanja El Shamsy (Presse und Öffentlichkeitsarbeit) | Julian Heitkamp (Digitale Kommunikation)   

Sammlung und Archiv
Jens Brokfeld (Archiv) | Annegret Buller (Archiv) | Dr. Julia Cwojdzinski (Sammlungsmanagement) | Iris Ellers (Liberna Collection) | Bianca Gabbe (Dokumentation und Archiv) | Nina Oltmanns (Archivassistenz) | Dorothea Paetzke (Archivassistenz) | Ruth Rasche (Leihgabenmanagement) | Guido Scholten (Volontariat Liberna Collection)

Wissenschaft
Kai Bosecker | Iris Ellers | Birte Hinrichsen | Olesja Nein | Laura Niederhoff (Projektassistenz) | Nicole Roth | Dr. Barbara Segelken | Dr. Maria Spitz

Museumspädagogik
Tanja Frederike Revermann | Stefan Spitzer

Empfangsorganisation
Annette Nagelmann-Knuf (Gesamtkoordination und Exkursionen) | Andrea Strötzel | Christine Wiemers

Museumsshop 
Caroline Hertel